Arzthaftungsrecht
Überblick
Im Arzthaftungsrecht befasst sich ein Rechtsanwalt mit den rechtlichen Fragen und Streitigkeiten, die zwischen Patienten und Ärzten oder medizinischen Einrichtungen auftreten, wenn es zu Schäden durch fehlerhafte ärztliche Behandlung kommt. Dieses Rechtsgebiet umfasst insbesondere die Haftung von Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern und anderen Gesundheitsdienstleistern.
Die Aufgaben eines Rechtsanwalts im Arzthaftungsrecht umfassen:
Beratung bei Behandlungsfehlern
Ein Anwalt im Arzthaftungsrecht berät Patienten, die der Meinung sind, dass sie aufgrund eines Behandlungsfehlers geschädigt wurden. Dies kann etwa ein Fehler in der Diagnose, der Therapie oder der Nachsorge sein. Der Anwalt prüft, ob ein solcher Fehler vorliegt und ob der Arzt oder die Klinik dafür haftbar gemacht werden kann.
Gutachten und Ansprechpartnerneinschaltung
Bei Streitigkeiten über die Qualität der ärztlichen Behandlung ist häufig die Einschaltung eines medizinischen Gutachters erforderlich. Der Anwalt hilft dabei, solche Gutachten zu organisieren und die medizinischen Details der Behandlung und deren Mängel zu überprüfen, um die Haftungsfrage zu klären.
Haftungsansprüche durchsetzen
Ein Anwalt im Arzthaftungsrecht hilft Patienten, ihre Ansprüche gegen Ärzte oder Kliniken durchzusetzen, wenn es zu einem Schaden durch fehlerhafte Behandlung gekommen ist. Das kann in Form einer Schadensersatzforderung oder einer Schmerzensgeldforderung geschehen. Ziel ist es, den Patienten für die erlittenen Schäden (körperliche und/oder psychische) zu entschädigen.
Verteidigung von Ärzten und medizinischen Einrichtungen
Rechtsanwälte im Arzthaftungsrecht vertreten auch Ärzte oder Krankenhäuser, die beschuldigt werden, Fehler gemacht zu haben. In diesem Fall geht es darum, die Vorwürfe zu entkräften, die Haftung abzuwenden oder die Höhe des Schadensersatzes zu minimieren.
Auseinandersetzungen über Aufklärungspflichten
Ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Haftung ist die Pflicht des Arztes, den Patienten über Risiken und mögliche Komplikationen einer Behandlung aufzuklären. Ein Anwalt prüft, ob der Arzt dieser Aufklärungspflicht ausreichend nachgekommen ist und ob der Patient in einer informierten Weise in die Behandlung eingewilligt hat.
Insolvenz und Schadenersatz
Wenn ein Arzt oder eine medizinische Einrichtung Insolvenz anmeldet, kann dies die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen erschweren. In solchen Fällen kann der Anwalt auch prüfen, ob alternative Haftungsansprüche geltend gemacht werden können, etwa gegen eine Haftpflichtversicherung.
Regulierung von Arzthaftungsfällen
In manchen Fällen können Streitigkeiten auch außergerichtlich, etwa über eine Mediation oder Schlichtung, geregelt werden. Ein Anwalt kann hier vermitteln, um eine schnelle und faire Lösung ohne ein langwieriges Gerichtsverfahren zu erzielen.
Fazit Arzthaftungsrecht
Insgesamt geht es im Arzthaftungsrecht darum, Patienten zu unterstützen, wenn sie durch ärztliche Fehler oder unzureichende Behandlung Schaden erlitten haben, aber auch medizinische Fachkräfte vor unbegründeten oder überzogenen Haftungsansprüchen zu schützen. Das Ziel ist, sowohl die rechtlichen Interessen der Patienten als auch der Ärzte im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben und der Rechtsprechung zu wahren.
Ihr Ansprechpartner: Rechtsanwalt Alfred Guth